Fotoausstellung: Einblicke in Patenschaften - Perspektivwechsel durch Begegnung
vom 30. September bis 9. November 2020 in der Schillerbibliothek Wedding (Müllerstr. 146)
Mit der Fotoausstellung zeigen wir die Ergebnisse unseres Kooperationsprojektes "Perspektivwechsel"
Im Rahmen des Projektes haben einige unserer Patentandems mit fotografischen Mitteln und in begleitenden Gesprächsrunden einen reflektierenden Blick auf ihre Beziehungen zueinander, aber auch auf die Herausforderungen des Ankommens in Deutschland geworfen. Die ausgestellten Bilder und Texte ermöglichen einen kleinen Einblick in diesen Reflexionsprozess.
Unsere „Kiezpatenschaften für Flüchtlingskinder“ sind ein Partnerprojekt des Forschungsvorhabens PERSPEKTIVWECHSEL, gefördert vom vhw Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V.. Das Büro für Stadtforschung und Sozialplanung führt gemeinsam mit der B.B.S.M. Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Projekten aus der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg, die mit oder von geflüchteten Menschen durchgeführt werden, ein Forschungsprojekt zum Thema Teilhabe von Geflüchteten durch. Gemeinsam bearbeiten wir Fragen zum Gelingen von Integration vor Ort – in Wirtschaft, Kultur und Quartier. Unser PERSPEKTIVWECHSEL besteht darin, mit Geflüchteten zu forschen – nicht über sie. Sie wirken als Expert*innen ihrer Lebenswelt aktiv mit. Wir als Projektverantwortliche und Träger bringen genauso wie die Wissenschaftler Erfahrungen aus der Projektumsetzung, methodisches Wissen und Kontakte ein. Verschiedene Blickwinkel verbessern die Qualität der Projekte und ermöglichen praktische Impulse.
Als Projektkoordinatorinnen von „Kiezpaten für Flüchtlingskinder“ erwarten wir uns von dem Projekt auch einen Perspektivwechsel. Als in Deutschland sozialisierte Projektgestalter und Forscher sind wir überwiegend individualistisch geprägt und sind deshalb meist der Ansicht, man müsse nur fragen, dann „beteiligt man“ automatisch und bekommt eine Antwort. Wenig berücksichtigt wird, dass wir es bei vielen Herkunftsgesellschaften der Geflüchteten mit einem kollektivistisch geprägten Gesellschaftsbild zu tun haben. Deshalb sind Hierarchien der Familienmitglieder, andere Interessen oder Werte neben aktuellen Problemlagen und Sprachbarrieren zu berücksichtigen.
Es ist uns ein großes Anliegen, darüber zu sprechen, was „Teilhabe“ in diesem Kontext heißen kann und wie wir Beteiligung nicht nur für unsere Projekte und Forschungsinteressen hinbekommen, sondern Teilhabe im Sinne eines Miteinanders auf Augenhöhe. Wir freuen uns, das Forschungsvorhaben in dieser Hinsicht unterstützen zu können!
Weitere Infos unter:
projekt-perspektivwechsel.com/projekte/projekt-wir-gestalten